Bei der heutigen kurzen Server-Session sind mir über phpMyAdmin etwas zufällig Statistiken über den MySQL Server ins Auge gesprungen. Erstaunlich, wieviel Datenverkehr im täglichen Betrieb des MySQL Datenbankservers anfallen kann. In den letzten zwei Wochen sind gute 26 GiB an „internem“ Traffic angefallen.
Zum Vergleich: der Traffic, der über die Netzwerkschnittstelle anfällt, ist derzeit deutlich geringer. Das mag unter anderem an den täglichen Backups und den ganzen Anwendungen liegen, die mittlerweile den MySQL Server nutzen. Das ganze hat aber ausschließlich rein informativen Charakter, denn der Server hat noch gut lachen, wenn man die effektive Auslastung betrachtet.
Hetzner stockt den Inklusivtraffic der EQ-Reihe auf 10 TB auf und winkt damit durchaus mit dem Zaunpfahl zu OVH. Natürlich ändert auch der nun noch höhere Inklusivtraffic nichts an der Gegebenheit, dass es sich bei der ganzen Geschichte um eine Mischkalkulation handelt, aber der Verbrauch von Bestandskunden wird durch eine solche Erhöhung in den seltensten Fällen wirklich steigen (da merke ich mal wieder, welch Minimalverbraucher ich bin ;-)).
Auch die Basis zur Trafficberechnung wurde geändert. Wie bei OVH ist nun aller eingehenden Traffic kostenfrei, bislang war das nur der interne Traffic (z.B. zum Backupserver).
Die gesenkte Setupgebühr, die nun 49 Euro beträgt, könnte zudem als Signal gedeutet werden, dass neue Hardware nicht mehr ganz so fern ist. Meinen EQ4 haben ich nun auch schon 21 Monate, rein technisch gesehen bin ich damit aber immer noch bestens bedient. Zufrieden bin ich mit Hetzner ohnehin.
Heute ist mir zufällig wieder in den Sinn gekommen, wie sich der Servermarkt in den letzten Jahren durch den Fortschritt bei der Hardwarenentwicklung und den Wettbewerb weiterentwickelt hat. 2002 war es bei mir persönlich soweit (puh, schon ganz schön lange her!), der erste Root Server musste nach einem zu verlockenden Werbeprospekt angeschafft werden. Damals gab es bei 1und1 für rund 50 Geldstücke gerade mal einen Server mit einem 900 Mhz Prozessor, 256 MB Arbeitsspeicher und einer mageren 40 GB Festplatte. Zum Vergleich: heute hat ein Server bei Hetzner für den gleichen Betrag einen Quad Core Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher und zwei 750 GB Festplatten. Welche Dimensionen das sind, kann sich jeder selbst ausrechnen. Der Inklusivtraffic bezifferte sich damals zudem auf gerade mal 20 GB monatlich – das wäre heute undenkbar! Gerade die Trafficpreise sind seither in Deutschland stetig nach unten gegangen. Wo man früher noch durchaus mehr als einen Euro pro Gigabyte zahlen musste, sind es heute niedrige zweistellige Centbeträge. Klar, früher gab es wohl keine Mischkalkulation, heute ist sie unumgänglich, möchte man als Anbieter am Markt bestehen können.
Eins, das sich bei mir in all den Jahren nicht in diesem Tempo gesteigert hat, ist der Leistungsbedarf. Heute blicke ich schmunzelnd auf Zeiten, in denen viele gleichzeitige Forenbeiträge zu einer Überlastung des Servers geführt haben. Heute stellt man sich eher die Frage, ob man die einzelnen Dienste VM-basiert umsetzt, genügend Ressourcen sind definitiv da. Die guten alten Zeiten, man blickt gerne des öfteren zurück.. 😉