Gute 2,5 Wochen ist her, seit Windows 8 den Weg in meine Gefilde fand. Während die ersten Tage zeitbedingt noch Windows 7 vorbehalten waren, bin ich seit letzter Woche bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich per Windows 8 unterwegs. Gewiss ist das noch kein Zeitraum, um einen vollumfändlichen Eindruck vermittelt zu bekommen und manche Dinge blieben vorerst etwas auf der Strecke, aber für den ersten Grundtenor reicht es allemal. Und der fällt überraschend positiv aus. Fangen wir bei der Optik des Desktops an: keine Transparenz mehr, hässliche Fenstersymbole. Während letztere sicherlich starke Geschmackssache sind, fehlt mir die Transparenz kaum. Der neue Stil wirkt anders, aber wenn man ihn als solchen annimmt, gewöhnt man sich relativ schnell daran. Das fehlende Startmenü und der Ersatz in Form der Modern UI Kacheloberfläche ist noch nicht ganz verinnerlicht und hier und da etwas umständlich, insbesondere wenn es z.B. um das Drucken geht oder die Kachelstartseite abgeschnitten und nach rechts hin scrollbar wird, wenn zuviele Apps & Anwendungen vorhanden sind. Aber man arrangiert sich damit. An diesen Stellen merkt man dann auch, dass ein Feature Pack – ob es nun Windows 8.5 oder wie auch immer heißen möge – im nächsten Jahr diese Stellen ausmerzen könnte. Unbedienbar machen sie Windows 8 allerdings nicht. Die klassischen Desktop-Anwendungen nehmen in meinem Arbeitsalltag weiterhin die Hauptrolle ein, die neuen „spartanischen“ Apps habe ich hauptsächlich in Form der PDF Dokumentenanzeige App genutzt (abgesehen von kurzen Spielereien mit der Spiele-Abteilung von Windows 8, die man über den App Shop kostenlos nachrüsten kann). Die von mir bereits unter Windows 7 eingesetzten Desktop-Anwendungen lassen sich nahtlos unter Windows 8 betreiben, Kompatibilitätsprobleme sind augenscheinlich nicht zu Tage getreten.
Wenn man mich in diesen Tagen zu Windows 8 befragen würde, wäre ich durchaus dazu geneigt, Windows 8 etwas positives abzugewinnen. Einen absoluten Umstiegsgrund habe ich zwar nicht in der Hinterhand (den mag es so auch nicht geben, Windows 7 ist zweifelsohne noch immer ein durchweg empfehlenswertes System) und die Umgewöhnungsphase ist auch nicht wegzureden, aber um es auf den Punkt zu bringen: in erster Linie hat mich der Reiz nach neuem dazu bewogen, Windows 8 so früh die Chance zu geben. In meiner derzeitigen Produktivphase ist es nicht kritisch, wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert und ich habe die Möglichkeit, Windows 8 so anzugehen, wie ich es möchte. In etwa einem Monat könnte das schon anders aussehen: die ersten Fragen von Freunden lassen bestimmt nicht lange auf sich warten.
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Metro – eine Frage des Einsatzgebietes?
Windows 8 ist nicht mehr Fern, im Oktober dürfen wir uns über die neue Version in den Läden freuen. Dann wird sich zeigen, wie die Metro-Oberfläche bei den Endnutzern ankommen wird. Wer meine Beiträge in der letzten Zeit verfolgt hat, wird vermutlich festgestellt haben, dass ich dem ganzen mit einer gewissen Skepsis entgegenblicke: die Desktopwelt mit der Mobilwelt zu verpflanzen ist ein gewagter Versuch. Aber da ich Windows 8 in der Praxis noch nicht in der Hand hatte und mich gerne überraschen lasse, möchte ich das bis dahin einfach so stehen lassen.
Durch die Medien bin ich heute auf den Launch von Outlook.com aufmerksam geworden. Kurz gesagt scheint dass der Nachfolger von Hotmail zu sein, natürlich im neuen Metro-Stil. In einer ruhigen Minute habe ich das kurz angetestet und siehe da: Metro im Webbereich wirkt ganz schick! Das überrascht nicht, auch Googles Dienste im Web sind in Sachen Aussehen auf Minimalismus getrimmt und das war bislang auch eines der Erfolgsrezepte. Metro ist also keineswegs grundsätzlich falsch, es scheint nur eine Frage des Einsatzgebietes zu sein. Smartphone, Tablet und Web: vorstellbar. Desktop? Wir werden sehen.