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Der offene Umgang mit dem Worst Case

Vergangene Nacht ist bei Gitlab.com der Worst Case eingetreten: durch den Fehler eines Systemadministrators wurde die Produktivinstanz der Datenbank versehentlich gelöscht. Die anschließende Wiederherstellung eines aktuellen Backups schlug auf diversen Wegen fehl, sodass ein 6 Stunden älteres Backup eingespielt werden musste.
Solche Szenarien gehören sicherlich zu den GAU-Szenarien eines jeden Unternehmens. Auch wenn sich in diesem Fall die Backup-Strategie von Gitlab.com in der Praxis nicht bewährt hat (da wird nach diesem Vorfall ganz bestimmt nochmals nachgearbeitet werden), so fand die Außenkommunikation in meinen Augen vorbildlich statt. Neben Status-Updates über Google Docs sowie den Blog gab es zudem einen Live-Stream, der einen interessanten Einblick während der Arbeiten gewährte. Über den damit verbundenen Chat wuden auch aufkommende Fragen live beantwortet.
Auch wenn der Ausfall unter dem Strich eine ärgerliche Angelegenheit bleibt, bieten solche Geschehnisse immer eine Möglichkeit, das ganze mit einer offenen Außenkommunikation etwas positiver abzufedern.

PS: Der „schuldige“ Systemadministrator wurde übrigens nicht gefeuert. Im Gegenteil, durch diesen Fehler ist er laut Gitlab.com in Zukunft deutlich gegenüber dieser Problematik sensibilisiert – diese Sicht finde ich klasse! 🙂

Foren – die Dinosaurier von morgen?

Mit dem Siegeszug der sozialen Netzwerke kam mitunter der Gedanke auf, ob sich Foren in der heutigen Zeit auf Dauer überhaupt noch ein Stück vom Kuchen abschneiden werden können. Das ist gewiss keine leichte Frage, allerdings gibt es heutzutage auch Urgesteine wie das IRC noch und wenn wir auf die Grundprinzipen klassischer Kommunikationsformen blicken, dann haben auch Foren weiterhin ihre Daseinberechtigung.Betrachtet man das derzeit beliebteste soziale Netzwerk Facebook näher, so wird klar, dass die dort veröffentlichten Informationen einem meist nur eingeschränkten Freundeskreis zugänglich sind. Das Wissen bleibt also nicht der Allgemeinheit zugänglich und – wenn man die Sache mal etwas praktischer anschaut – so werden dort eher selten ausgiebige klassischen Forendiskussionen geführt. Ein weiteres beliebtes Medium der letzten Jahre sind Blogs geworden. Unbestritten: auch diese laden sehr zur Diskussion ein, aber auch hier vermisse ich den typischen Forencharakter (nichtsdestotrotz sind natürlich auch Blogs für sich eine geniale Erfindung!).
Andererseits integrieren die neueren Kommunikationsformen durchaus Forenfunktionalitäten, aber auch andersrum wird daran gearbeitet: so verspürt man bei der Nutzung des vBulletins durchaus einen Hauch der sozialen Netzwerke. Und trotzdem ist das kein vollständiger Ersatz. Facebook bleibt eben Facebook, ein Blog ein Blog und ein Forum ein Forum. Alles hat seinen Zweck.

Knifflige Aufgabe: Kommunikation ohne Smilies

In der heutigen Zeit sind Smilies in der Online-Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Gefühle und Emotionenverleiht man dadurch spielend Ausdruck. Das geschiet so sehr, dass man ganz schön aufgeschmissen ist, wenn man einmal darauf verzichten möchte. Wird der Satz dann wirklich noch richtig verstanden, wie würde ich ihn deuten, wenn ich diesen erhalten würde? Solche und so ähnliche Fragen stellt man sich zwangsläufig bei der Formulierung Smilie-freier Nachrichten. Um nicht auf Ausdrücjje wie *Zwinker* oder <ironie> … </ironie> zurückgreifen zu müssen, habe ich es letztendlich dann doch aufgegeben: eine Smilie-freie Kommunikation scheint nur noch im realen Leben möglich zu sein.