Kurz bevor ich mein aktuelles Smartphone Anno 2011 erwarb, habe ich damals einen Blick auf den Android App Markt geworfen. Eine App-Idee fand ich dabei besonders genial: die Fernsteuerung des Smartphones über einen Jabber/XMPP Account. Leider hat es über ein Jahr gedauert, bis ich nun die passende App einmal ausprobiert habe (mit Samsung Kies Air lässt es sich in der Regel auch klasse arbeiten). GTalkSMS lässt dabei folgende Funktionalitäten per Befehl zu (ein kleiner Auszug!):
Anrufe abweisen
Signalton abspielen (wo ist mein Handy? :-))
SMS empfangen / senden
WLAN Status abfragen und aktivieren / deaktivieren
Kameralicht aktivieren / deaktivieren
Datei an Smartphone senden
Aktuellen Ort des Smartphones ermitteln
uvm.
Das ganze ist zwar Textbasiert, aber die Hilfe (über help bzw. help:all) ist sehr übersichtlich gestaltet. Natürlich bieten Weboberflächen wie AirDroid oder Samsung Kies Air eine noch breitere Palette und sind grafisch hübscher, die minimalistische Idee über Jabber/XMPP finde ich allerdings klasse. GTalkSMS lässt sich – wie der Name erst vermuten lässt – übrigens nicht nur über einen GTalk Account verwenden, es kann jeder nutzbare Jabber/XMPP Server angegeben werden. Ich nutze hierfür den Blue X IM! Dienst (bluex.im), den ihr bei Bedarf ebenfalls verwenden könnt. Zu guter letzt sei noch angemerkt, dass GTalkSMS flexibel aktiviert und deaktiviert werden kann, wenn z.B. das Ladekabel angesteckt oder euer Smartphone mit einem WLAN verbunden ist.
Openfire, ein beliebter Server für das freie Messaging Protokoll Jabber, gab es bisher in zwei Geschmacksrichtungen. Zum einen enthielt die Open Source Variante alle grundlegenden Dinge und war frei verfügbar, während die Enterprise Variante, für die man lohnen musste, mit zusätzlichen Gimmicks frohlockte. Zu diesen zählten beispielsweise ein Webclient sowie Reporting Funktionen.
Nun kam die Kehrtwende, Openfire Enterprise wird es künftig nicht mehr geben. Die dort bisher enthaltenen Funktionen werden bis auf wenige Ausnahmen als Plugins für das freie Openfire geliefert und sollen teilweise auch später in den Kern eingebaut werden.
Zu der sicherlich mit am interessantesten Funktion zählt SparkWeb, ein Webclient für den Server. Dieser ermöglicht – ähnlich ICQ2Go oder dem MSN Webmessenger – den Messengerdienst auch unterwegs mit einem beliebigen Browser zu nutzen.
Das Ignite Realtime, das Open Source versiertes Unternehmen hinter Openfire, diesen Schritt wagt, ist sehr zu begrüßen und wird hoffentlich als ein weiteres Paradebeispiel für noch viele weitere Wandel in die Open Source Welt dienen.
Das Thema Jabber hat mich nun schon längere Zeit gereizt, letzte Nacht habe ich es nun gewagt und ersteinmal zu Testzwecken einen Jabber-Server auf Basis von OpenFire aufgesetzt. Die ersten Eindrücke sind sehr positiv, die Funktionen scheinen ohne Umstände zu funktionieren und auch VoIP, also Audiokonversationen, sind möglich, notfalls (im Falle einer Firewall) auch über den Jabber-Server selbst. Weitere Informationen zur Nutzung gibt es im Blue X Forum im entsprechenden Thread. Auf Client-Seite habe ich ersteinmal nur kurz Spark, Pidgin sowie Psi getestet, habe aber noch keine größeren Erfahrungen damit gemacht. Vielleicht nutzt da draußen jemand schon etwas länger Jabber und hat hier mehr Erfahrung? Ich würde mich über Feedback freuen. Ebenso über den ein oder anderen, der sich dazu entschließt, sich auf dem Blue X Jabber-Server anzumelden 😉