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Herbert Grönemeyer Live

Der vergangene Mittwoch läutete ganz offiziell mein Konzertjahr ein, der erste Streich war sogleich das Konzert von Herbert Grönemeyer in Stuttgart. Auch wenn ich da hin und wieder sehr alleine vertreten bin, sehe ich Herbert als einen unserer größten Künstler an. Menschlich und musikalisch eine äußerst bewundernswerte Person, das Konzert gestern hat das sehr bestärkt.
Zuerst sah es allerdings nicht ganz so rosig aus. Obwohl ich relativ früh losgefahren bin, habe ich fast drei Stunden benötigt, bis ich einen Parkplatz am Canstatter Wasen ergattern konnte. Zugegeben, ich bin auch mit wenig Planung losgefahren: ohne Navi, dafür mit etwas mehr Zeit. Irgendwann konnte ich dann ein Fahrzeug aus dem gleichen Landkreis erkennen, das scheinbar auch auf Grönemeyer zusteuerte. Wie sich später herausstellte, war es kein Fehler, diesem zu folgen.
Etwas verspätet bin ich dann am Konzertgelände eingetroffen, glücklicherweise hat sich auch Herbert noch etwas mehr Zeit gelassen, bis das ganze begann. Eine schöne Kulisse übrigens, ein Open Air hat doch einen ganz speziellen Touch. Nachdem die ersten Stücke vom neuen Album stammten und ich damit noch relativ wenig anfangen konnte (dafür habe ich es ehrlich gesagt auch leider noch zu wenig gehört), war spätestens beim vierten Stück der Damm gebrochen: Männer ist einfach eine klasse Wahl, um die Massen in Stimmung zu bringen. Danach folgte Hit auf Hit, die Stimmung blieb entsprechend weit oben. Irgendwann schien dann Schluss zu sein. Allerdings war dem nicht wirklich so, mit „Land unter“ gab’s eine scheinbare Zugabe (übrigens auch sehr toll!).
Dabei sollte es jedoch nicht bleiben, insgesamt folgten noch fünf weitere Stücke, sodass sich das Konzert über 2,5 Stunden erstreckte.
Das ist sehr ordentlich.
Das Bühnenbild an diesem Abend war schlicht, entfaltete aber bei der späteren Dämmerung dank der genialen Beleuchtung seine ganz eigene Stimmung.
Mein Lieblingslied an diesem Abend ist gar nicht so einfach auszumachen, aber in Sachen Emotionen ging kein Weg an Mensch vorbei:
wenn die komplette Masse ihre Hände schwingt, schafft das einfach Gänsehautatmosphäre!
Unglaublich dieser Abend. Auch wenn es viele schöne Konzerte geben mag, Herbert hat etwas ganz besonderes, das ist einmalig. Doch bevor jetzt die Traurigkeit darüber einsetzt, dass es vorbei ist, halte ich lieber fest, dass dies nicht mein letztes Konzert von und mit Herbert war 🙂 Die Atmosphäre auf der Heimfahrt war auch toll. Zwar gab es mal wieder längere Staus, nachdem alle kreuz und quer über die Parkplätze fuhren und sogar eine Anlieger frei Straße lahmlegten (ich habe die Reaktionen dann am eigenen Leib spüren dürfen ;-)), dafür entschädigten Lieder aus dem Livemitschnitt auf SWR3 (tolle Idee übrigens).
Auch wenn das Konzertjahr erst begonnen hat, bin ich sicher genug, um zu behaupten: das gestern war schon das absolute Highlight. Keine Frage, das nächste Konzert mit Ich & Ich wird auch klasse, aber Herbert ist eben Herbert.

Porträts bekannter Künstler

Mit den Reihen Legenden sowie Deutschland, deine Künstler hat die ARD genau ins Schwarze getroffen. Hintergründig aufgewobene Biographien, gepaart mit emotionalen Momenten schufen in jedem Teil der Serie das besondere etwas. Besonders Bernhard Grzimek in Legenden sowie Herbert Grönemeyer in Deutschland, deine Künstler waren herausragenende Episoden, die den vorgestellten Künstler im Falle von Grönemeyer sogar von einem neuen Licht erstrahlen ließen. Erstmals präsentierte Grönemeyer hier einen etwas tieferen Einblick in sein schicksalbehaftetes Leben. Bernhard Grzimeks Porträt brachte selbst Menschen, die bei diesem Namen mit den Achseln zucken, einen Mann näher, für den die große Tierwelt im Mittelpunkt stand, als gäbe es nichts anderes in seinem Leben. Er war einer der Vorreiter, wie man ihn sich heute nur noch schwer vorstellen kann. Das Porträt endet ebenso emotional wie sein Leben. 1987 starb Grzimek während einer Tigervorführung des Zirkus Althoff, genau während jener Nummer, die er früher selbst bestritt. Kann man sich einen schöneren Abschied wünschen?

Pop around the clock

Nachdem das gestrige UEFA Pokalspiel der Bayern keinen glücklichen Verlauf genommen hatte, war das 3:0 selbst für mich zuviel, es folgte ein Senderwechsel auf 3Sat. Dort lief gestern den ganzen Tag Pop around the clock, das entsprach 24 Stunden Live Konzertauftritte von Größen wie Madonna, Genesis, Take That und und und.. . Schon einen Tag zuvor war mir klar, dass ich Herbert Grönemeyers Konzert von 2007 nicht verpassen durfte. Und das Warten hatte sich gelohnt, die eine Stunde mit Liedern wie Mensch, Der Weg, Zeit, dass sich was dreht oder Männer war mehr als genial. Seit gestern steht dann auch fest, dass ich unbedingt ein Konzert von Herbert Grönemeyer in meinem Leben noch erleben möchte. Die Stimmung gestern hat mich auch Zuhause angesteckt. Konzerte sind immer noch etwas ganz besonderes, langsam bereue ich es, noch auf keinem gewesen zu sein.