Heutzutage haben wir uns so sehr an die Begrifflichkeit „All you can..“ gewöhnt, dass gesondert darauf hingewiesen werden muss, wenn es mal nicht der Fall sein sollte. Dabei würden sich vielleicht gerade Eltern darüber freuen, wenn ihre Sprösslinge über das Salatbuffet fliegen würden, nicht wahr? 😉
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Die Friseur-Flatrate
Was sich in einem Bereich durchsetzt, wird bekanntlich auch auf andere übertragen. So war ich neulich ganz erstaunt, in der Tageszeitung eine Anzeige einer Friseurkette über eine neue Friseur-Flatrate entdeckt zu haben, die als „Die Revolution“ angepriesen wird. Demnach biete man ab sofort eine Flatrate an, die für alle Friseurdienstleistungen bis auf einige wenige Ausnahmen gelte. Die Preise rangieren von monatlichen 19,90 EUR (Herren) über 49,90 EUR (Damen) bis hin zu 69,90 EUR (Familien, inkl. 1 Kind). Auf den ersten Blick also sehr attraktiv. Als ich dann aber mal nachgerechnet habe, wieviel ich bei den derzeit zweimonatlichen Friseurgängen durchschnittlich pro Monat für Friseurleistungen ausgebe, bin ich bei einem deutlich geringeren Betrag gelandet, dabei bin ich nicht gerade beim günstigsten Friseur. Um die Flatrate also wirklich auszuschöpfen, müsste ich schon mindestens zweimal pro Monat zum Friseur gehen, doch wer hat als Mann dazu schon groß Lust? 😉
Interessant übrigens auch die Frage, ob Vielnutzer der Flatrate ebenso abgestraft werden, wie es im Telefonbereich der Fall ist. Heißt es dann womöglich irgendwann „Es tut uns leid, aber Sie nutzen unsere Dienstleistungen deutlich häufiger als der Durchschnittskunde, daher können wir Ihnen leider die angebotene Flatrate nicht mehr anbieten.“? Das dürfte zumindest sehr unwahrscheinlich sein, dennoch freuen sich wahrscheinlich die Mitarbeiter der inserierenden Firma nicht gerade über derartige Angebote.
Das Geschäft mit den Flatrates
Buffet, Getränke, Internet, Telefonie – in der heutigen Zeit darf gerne alles pauschal sein. Das Prinzip besteht in der Regel aus einer Mischkalukation, die den gewöhnlichen Verbrauch bzw. Nutzung eines Angebots vor der Freigabe abwägt. Viele Kunden greifen nur aus Sicherheitsgründen zu einer Flatrate, nutzen das Angebote dabei aber meist kaum oder nur geringfügig aus. Auch wenn einige wenige Nutzer das Angebot völlig ausreizen (auch Power-User genannt), geht die Mischkalulation weiterhin auf, jedenfalls solange das Verhältnis zwischen Power-User und Wenig-Nutzer stimmt.
Das wird dank immer knapper kalkulierten Preisen immer schwieriger und so kann es durchaus vorkommen, dass sich bei manchen Anbietern die Kalkulationen als nichtig erweisen. Statt die angebotene Flatrate aus dem Programm zu nehmen werden dann die nicht erwünschten Vielnutzer in Form von Abmahnungen oder Kündigungen vertrieben.
Der einfachste Weg bestände darin, die Flatrate künftig nicht mehr als solche anzubieten, doch das lässt der Wettbewerb oft nicht zu. Wer greift gerne zu einer eingeschränkten Fair-Use-Flatrate, wenn er doch die vermeintlich wahre Flatrate bei einem anderen Anbietern erblickt? Also wird weiterhin genau diese vermeintliche Flatrate angeboten statt ganz ohne Kunden dazusitzen.
Doch je länger dieses Unterfangen andauert, desto größer ist die Hoffnung auf einen Wandel in diesem Bereich. Warum sollte man künftig dem Kunden nicht wieder ein Angebot präsentieren, bei dem er nicht nach dem doppelten Boden suchen muss? Schließlich schaden zahlreiche Berichterstattungen über die Flatrate-Politik auch dem Ansehen der einzelnen Unternehmen. Wenn Wettbewerb auch notwendig ist, sollte dieser über Angebote, die so gar nicht existieren, nicht ausgetragen werden.
Manch ein Kommentar, der diese Tage dank neuer Abmahnungen oder Kündigungen in Foren zu lesen ist, sieht den Kunden in der Pflicht. Jeder müsse doch Verständnis aufbringen können, dass eine Flatrate auch offensichtlich bei extremer Nutzung nicht mehr profitabel sein kann. In der Praxis habe ich aber bisher den meisten ein erstauntes Gesicht hervorzaubern können, als ich dieses Thema ansprach. Zudem muss man hier zwischen All-you-can-eat und IT-mäßigen Flatrates differenzieren. Dass man den schwarzen Peter also den Kunden zuschiebt, ist sicherlich nicht die richtige Weise mit diesem Thema umzugehen, sondern vielmehr eine Gewöhnung daran, dass diese Umgangsweise etwas normales darstellen soll, wovon sie aber meilenweit entfernt ist.
Endlich: Vodafone mit SMS Flat
Das ich das noch erleben darf, Vodafone bietet ab sofort für 25 EUR/Monat zusätzlich eine SMS Flatrate in alle Netze. Das ganze ist jedoch auf 3000 Nachrichten pro Monat beschränkt, sicherlich auch, um Missbrauch vorzubeugen und die Kalkulation nicht ganz auf den Haufen zu werfen. Aber für Vielsimser wie mich, die Dinge gerne lieber per SMS abklären, die perfekte Option. Die monatlichen SMS Kosten möchte ich gar nicht so genau anschauen, lagen sie in manchen Monaten doch deutlich über dieser monatlichen Gebühr 😉
Ob ich diese Option aber tatsächlich buche, steht noch in den Sternen. Zum einen habe ich noch einen sehr alten Tarif, bei dem es eventuell Probleme bei der Zubuchung dieser Option kommen könnte, zum anderen läuft er mit der gleichen Laufzeit des Vertrags, zu dem er gebucht wurde. Ob sich die 25 EUR monatlich also wirklich auszahlen? Gerade derzeit bin ich sowieso dabei, den SMS Konsum herunterzuschrauben. Auch SMS sind nicht alles im Leben 😉
“Vertragsverhandlungen”
In wenigen Tagen habe ich die Aufgabe, meinen Vertrag bei AOL zu kündigen. Mittlerweile habe ich eine Flatrate bei T-Online und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Ich bin gespannt, ob AOL mich wie vor einem Jahr auch wieder mit einem Angebot locken wird – jedenfalls werde ich es mal mit einer TCP/IP-Flatrate probieren, den es laut einigen Mitgliedern inoffiziell geben soll.
Auf geht’s in die nächste Runde der Vertragsverhandlungen.. 😀