Die dreiwöchige EM 2008 ging am gestrigen Tage mit dem Finale Deutschland gegen Spanien zu Ende. Für einen Sieg der deutschen Mannschaft hat es leider nicht ganz gereicht, dennoch können wir ganz stolz auf unsere Elf sein. Wer hätte schon (selbstsicher) gedacht, dass wir es bis ins Finale schaffen würden? Zwar hätten es gerne einige Spiele mehr im Stile des Portugal-Spiels sein dürfen, aber Verbesserungspotential muss es schließlich auch noch geben. Der dritte Platz bei der WM 2006, nun der zweite – folgt also bei der WM 2010 in Südafrika der erste? Nun ist jedenfalls ersteinmal die Qualifikation angesagt und es gilt die zwei Jahre zu nutzen, um die Mannschaft einen weiteren Schritt nach vorne zu bringen und an die starken Leistungen im ein oder anderen Spiel anzuknüpfen.
Abseits der deutschen Mannschaft war die EM 2008 auch grundlegend gesehen ein schönes Ereignis, die Nationen aller Art wieder in eine gemeinsame Stimmung gebracht hat. Fußball kann viel bewegen, das friedliche und stimmungsvolle miteinander, emotionale und unvergessliche Momente haben sich in den letzten 3 Wochen in den Köpfen zusammengetragen. Es wäre schön, wenn uns diese Gedanken noch einige Zeit nach der EM erhalten bleiben würden.
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Auf Wiedersehen, Jürgen Klopp, Urs Maier und Johannes B. Kerner
In dieser Konstellation wird man die drei zusammen in der Fernsehlandschaft so leider nicht mehr sehen. Am vergangenen Mittwoch gaben sie beim Halbfinalspiel der Deutschen ihr letztes Debüt für das ZDF EM Studio. Seit dem Confederations Cup im Jahre 2005 wirkten Klopp, Maier und Kerner als Expertenteam bei Fußballübertragungen im ZDF mit. Dabei verstand es Jürgen Klopp exzellent, das einzelne Spiel in seiner sehr interessanten Art zu analysieren – und war die Szene auch noch so fragwürdig. Unterstützend kam Urs Maier als Regelkenner zu Wort, er war auch der Mann für die berühmten Elfmeter – ja oder nein? – Fragen. Johannes B. Kerner ergänzte das Dreierteam mit passenden Übergängen.
Seit ihrem Antritt vor drei Jahren haben sie das Duo Netzer/Delling ins Abseits gedrängt und dem ZDF zu einem deutlichen Plus verholfen. Während der gesamten EM in diesem Jahr hatte ich deutlich mehr Freude bei Übertragungen im ZDF, das bestätigt auch eine Umfrage, die dem Dreierteam den deutlich höheren Zuspruch gab.
Doch trotz aller Worte findet alles sein Ende. Auch wenn man sich bei diesem nicht so recht damit anfreunden mag so bleibt doch die Hoffnung, die drei vielleicht irgendwann mal wieder zusammen auf dem Bildschirm zu entdecken. Macht’s gut.
Spannungstopf
In zwei Jahren habe ich bisher noch kein Wort dem Fußball gegönnt, das wird nun dank dem gestrigen Uefa Pokal Spiel Bayern München gegen den FC Getafe ändern.
Wer die gestrige Partie verfolgt hat, wird die Emotionen bestätigen können, die während des Spiels zwangsläufig aufgetreten sind. Für diejenigen, die vom Spiel „verschont“ wurden und noch keine Artikel über das Spiel gelesen haben, eine kurze Zusammenfassung:
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit fällt das 1:0 für Getafe, an diesem Stand ändert sich bis kurz vor Schluss nichts. Mit diesem Ergebnis wäre Bayern München draußen, doch ganz knapp vor Schluss schafft es Ribery, den Ball hinter die Linie zu schießen und besiegelt damit die Verlängerung. Kurz nach Beginn der Verlängerung dann ein Doppelschlag, FC Getafe scheint alle Kräfte mobilisiert zu haben und schießt sich mit zwei weiteren Toren zum 3:1. Alles scheint verloren, doch 6 Minuten vor Schluss ein Torwartfehler auf Seiten Getafe und der Ball ist drin! Nur noch 3:2, alles scheint wieder möglich. Aber wieder tut sich bis zur letzten Minute nichts, nun kommt selbst Kahn nach vorne beim möglicherweise letzten Freistoß. Und das war goldrichtig, der Ball landet auf Toni und der köpft Bayern München zum 3:3 in allerletzter Minute, das wars!
Soviele Emotionen wie in diesem Spiel hatte ich bei keinem anderen Spiel, das war Krimi pur. Dank der zahlreichen Änderungen der Lage stand ich mal verärgert im Raum, hüpfte auf oder schaute mit viel Hoffnung zu. Kein Film kann dem je entgegenstehen 😉 Ein derartiges Spiel gibt es sehr, sehr selten. Wer es erlebt hat, wird sich noch Jahre danach daran erinnern.