Gerade eben per E-Mail von Sipgate eingeflogen, verblogge ich das mal, da ich es durchaus für uns Internetnutzerfür für relevant halte, wenn wir für ein freies Internet eintreten möchten:
Sehr geehrter sipgate Kunde,
seit inzwischen mehr als sieben Jahren bieten wir unsere VoIP-Produkte an, die viele von Ihnen nutzen. Als VoIP-Anbieter haben wir, anders als der Großteil anderer Anbieter, immer Wert darauf gelegt, dass unsere Dienste unabhängig von einem bestimmten Internetzugang zu nutzen sind.
Uns ist es wichtig, dass Sie auch in Zukunft unsere Produkte zusammen mit dem in Ihrer Situation idealen Internetzugang einsetzen können. Leider mussten wir feststellen, dass gerade Mobilfunkanbieter, aber auch Festnetzgesellschaften, die Nutzung von VoIP und anderen Diensten zunehmend einschränken.
Derzeit untersucht die EU-Komission, auf welche Weise am besten sicherzustellen ist, dass Sie als Internetnutzer alle Dienste, die Ihnen wichtig sind (wie beispielsweise VoIP), auch wirklich nutzen können. Um die aktuelle Situation im Markt besser zu verstehen, und um daraufhin geeignete Regeln für Internetzugänge festzulegen, bittet die EU-Kommission Bürger und Unternehmen um Ihre Erfahrungen und Meinungen.
Wenn Ihnen daran gelegen ist, in Zukunft VoIP oder auch andere Dienste, wie WhatsApp etc., nutzen zu können, ohne dass Ihr Internetanbieter den Zugang hierzu sperrt, dann empfehlen wir Ihnen, an der ausgeschriebenen Anhörung teilzunehmen.
Unserem Verständnis nach sind folgende Punkte der EU-Kommission wichtig:
Welchen Anbieter nutzen Sie? (T-Mobile, Vodafone, Congstar, Drillisch, etc.)
Welche Internetangebote möchten Sie nutzen, können es aber nicht, weil Ihr Internetanbieter den Zugang dazu sperrt oder stört bzw. zusätzliche Entgelte verlangt? (Z.B. sipgate, Skype, WhatsApp, etc.)
Wenn Sie bereits bei der Bestellung des Internetzugangs von den Einschränkungen wussten, warum haben Sie sich dennoch für diesen Vertrag entschieden? (Besserer Empfang Zuhause/am Arbeitsplatz/in der Schule, Arbeitgeber zahlt mein Handy, besseres Handy-Angebot, preiswerter, etc.)
Wenn Sie ein Unternehmen vertreten, sollte klar sein, was das Unternehmen macht und wie groß es ist.
Alle weiteren Dinge, die Ihnen in Ihrer Situation wichtig erscheinen.
Ihre Eingabe können Sie einfach bis zum 15. Oktober auf deutsch oder englisch per E-Mail an
cnect-netneutrality@ec.europa.eu
schicken. Wir bitten darum, freundlich und sachlich zu schreiben. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Namen und Ihre Anschrift anzugeben, damit die EU-Kommission weiß, von wem die Eingabe stammt.
Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, haben wir einige uns bekannte Probleme vorformuliert und eine Beispiel-E-Mail an die Kommission verfasst. In dieser E-Mail gehen wir davon aus, dass Sie, wie die meisten deutschen Internetnutzer, schon Bekanntschaft mit Netzsperren gemacht haben. Je genauer – und auf Ihre Probleme zugeschnittener – Sie Ihre Erfahrungen schildern, desto besser für die Kommission. Sollten Sie überraschenderweise noch keine Erfahrungen mit Netzsperren gemacht haben, können Sie schildern, welchen Umgang mit Sperren Sie sich wünschen.
Weitere Informationen zur Anhörung finden Sie auf der Seite der Kommission. Sie können übrigens sowohl per E-Mail teilnehmen, als auch Fragen aus einem detaillierten Katalog online beantworten. Leider liegen sowohl die Fragen als auch das Online-Formular nur auf englisch vor.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen würden, für freie und unbeschränkte Internetzugänge einzutreten. Wir glauben ein unzensierter Zugang ohne Extrakosten zu allen Internetangeboten, sei es sipgate, sei es Skype, sei es Ihr Lieblingsblog, liegt im Interesse aller Internetnutzer. Jetzt besteht die Möglichkeit auf die Gestaltung der Internetregulierung Einfluss zu nehmen. Bitte nutzen Sie sie.
Einen schönen Tag und den Fortbestand des offenen und freien Internets wünscht,
Ihr sipgate Team
P.S.: Diesen Aufruf haben wir auch in unserem Blog veröffentlicht. Dort diskutieren wir das Thema gerne mit Ihnen und anderen Internetnutzern.