Archiv der Kategorie: Computing

Erlebnisse aus der Welt der IT

Von scheinbaren Backupproblemen und der nicht ganz unnützlichen Optimierung

Vor einer Woche staunte ich nicht schlecht als ich tagsüber den Server routinemäßig kontrollierte. Der Serverload lag bei 1.0 (das entspricht ungefähr der Auslastung eines Kerns, wobei eigentlich noch der I/O Wert zu beachten ist). Ein kurzer Blick in die Prozessliste förderte bzip2  als „Übeltäter“ zu Tage. Da konnte nur der Backupprozess in Frage kommen, doch eigentlich sollte dieser zu jener Tageszeit schon längst beendet worden sein. Wieso lief bzip2 also nicht rund? Eine schnelle Ursache konnte ich nicht finden und habe das ganze erst einmal weiter beobachtet. Doch auch in den Folgenächten besserte sich die Situation nicht. Es ging also ins Detail. Nebenbei untersuchte ich gleichzeitig Möglichkeiten, um den Backupprozess zu beschleunigen. Die weitere Ursachenforschung brachte letztendlich das wahre „Problem“ zum Vorschein: die Größe der zu sicherenden Daten belief sich auf über 250 GB – da konnte etwas nicht stimmen! Und siehe da, das Problem war ein hausgemachtes. Ich hatte bei der letzten Migration auf die neusten Softwareversionen der LAMP-Umgebung die MySQL Replikationslogs in ein zu sicherendes Verzeichnis mitverschoben und diese hatten nunmal einen Umfang von mehr 200 GB (was ohnehin unnütz ist, aber so leert sich nun auch ein weiterer Punkt auf der ToDo Liste..). Nach der Entfernung dieser Dateien gestaltete sich der Backupprozess auch wieder ähnlich flott wie zuvor. Die parallelen Optimierungsarbeiten am Backupscript hatten auch ihre gute Seite: bzip2 wird fortan durch pbzip2 ersetzt, das nun alle Kerne nutzt.

Schön zu sehen: der Backupprozess nutzt nun alle Kerne
Schön zu sehen: der Backupprozess nutzt nun alle Kerne

Serverzuwachs auf Probe

Das Strato Sommerangebot in Form des Root Servers Linux Level 2 für 29 Euro pro Monat ohne Mindestvertraglaufzeit war am Ende einfach zu verlockend. Letztendlich ging die Bestellung heute raus. Nach etwas mehr als einer Stunde war der Server bereits eingerichtet, Anno 2004 hatte es deutlich länger gedauert – erfreulich! Wer sich nun fragend am Kopf kratzt und an den bisherigen Server erinnert, dem sei versichert: es bleibt hier alles beim alten! 😀 Für meine privaten Projekte bleibt auch weiterhin der Server bei Hetzner die Heimat, der neue Server erhält anderweitige Aufgaben (vorerst als Monitoring-, Backup- und Testumgebung bis zur endgültigen Entscheidung). Das ganze dient also vorerst als „Evaluationsphase“, dank der fehlenden Mindestvertragslaufzeit ist das auch gar kein Problem. Eine passende Möglichkeit, neue Wege zu gehen: während ich auf Fuchs (Hetzner) meine Umgebung selbst zusammengebastelt habe, werde ich auf dem neuen Server eine Umgebung mit Plesk testen. Für meine eigene Serverumgebung wäre das heutzutage nicht mehr vorstellbar, aber auf anderen Servern  mit anderer Zielrichtung ist das etwas anderes. Neue Erfahrungen und Tests warten darauf, gemacht bzw. durchgeführt zu werden. Die Vorfreude ist wahrlich groß – auf geht’s!
PS: Fuchs wird natürlich nicht vernachlässigt, ganz im Gegenteil. Vielleicht lassen sich künftige Erfahrungen bzw. Anreize auch auf ihn übertragen 🙂

Fleißiges MySQL-Bienchen

Bei der heutigen kurzen Server-Session sind mir über phpMyAdmin etwas zufällig Statistiken über den MySQL Server ins Auge gesprungen. Erstaunlich, wieviel Datenverkehr im täglichen Betrieb des MySQL Datenbankservers anfallen kann. In den letzten zwei Wochen sind gute 26 GiB an „internem“ Traffic angefallen.

MySQL Traffic
MySQL Traffic

Zum Vergleich: der Traffic, der über die Netzwerkschnittstelle anfällt, ist derzeit deutlich geringer. Das mag unter anderem an den täglichen Backups und den ganzen Anwendungen liegen, die mittlerweile den MySQL Server nutzen. Das ganze hat aber ausschließlich rein informativen Charakter, denn der Server hat noch gut lachen, wenn man die effektive Auslastung betrachtet.

Metro – eine Frage des Einsatzgebietes?

Windows 8 ist nicht mehr Fern, im Oktober dürfen wir uns über die neue Version in den Läden freuen. Dann wird sich zeigen, wie die Metro-Oberfläche bei den Endnutzern ankommen wird. Wer meine Beiträge in der letzten Zeit verfolgt hat, wird vermutlich festgestellt haben, dass ich dem ganzen mit einer gewissen Skepsis entgegenblicke: die Desktopwelt mit der Mobilwelt zu verpflanzen ist ein gewagter Versuch. Aber da ich Windows 8 in der Praxis noch nicht in der Hand hatte und mich gerne überraschen lasse, möchte ich das bis dahin einfach so stehen lassen.
Durch die Medien bin ich heute auf den Launch von Outlook.com aufmerksam geworden. Kurz gesagt scheint dass der Nachfolger von Hotmail zu sein, natürlich im neuen Metro-Stil. In einer ruhigen Minute habe ich das kurz angetestet und siehe da: Metro im Webbereich wirkt ganz schick! Das überrascht nicht, auch Googles Dienste im Web sind in Sachen Aussehen auf Minimalismus getrimmt und das war bislang auch eines der Erfolgsrezepte. Metro ist also keineswegs grundsätzlich falsch, es scheint nur eine Frage des Einsatzgebietes zu sein. Smartphone, Tablet und Web: vorstellbar. Desktop? Wir werden sehen.

Achtung, Phishing!

Heute tauchte eine Meldung über eine neue Phishing Welle auf Postbank Onlinebanking Kunden in diversen Newsportalen auf (heise.de Meldung). Eine entsprechende Mail war mir schon gestern zugegangen. Doch neben dem Fakt, dass es bei Banken durchweg keine Benachrichtigung bei neuen Onlineauszügen gibt, bot auch die Formatierung der Mail genügend Anlass, um den meisten Nutzern hoffentlich die nötige Skepsis in die Augen zu treiben. Die Mail ist bei mir insgesamt 9 Mal eingegangen, dafür wurden zwei unterschiedliche und von mir in der Praxis nicht mehr eingesetzte E-Mail Adressen gewählt, die möglicherweise über meine Webseiten aufgeschnappt wurden.

Postbank Phishing - Keine Chance!
Postbank Phishing – Keine Chance!

Gnome 3 – ein erster Eindruck

Die Vorurteile über Gnome 3 waren  im Vorfeld ziemlich groß und gingen von der Unbedienbarkeit bis hin zu den sehr eingeschränkten Einstellmöglichkeiten. Diese Dinge haben mich so sehr abgeschreckt, dass ich Gnome 3 erst in Version 3.4 den Augenmerk gegeben habe. KDE 4 schien mir bis dato die deutlich bessere Umgebung zu sein, aber würde sich das in einem Testlauf so bewahrheiten? Auch KDE 4 ist nicht fehlerfrei, es hadert hin und wieder an der ein oder anderen Ecke, dafür stehen gefühlt tausend Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Umgebung bis ins kleinste Detail den Vorlieben anzupassen – wenn man denn die Zeit und den Elan dazu hat. In der Praxis sieht das meist anders aus. Klar, die ein oder andere Option schätzt man durchaus, aber selbst ich wandere nicht durch jedes Optionsmenü. Im praktischen Einsatz zählt dann vielmehr, die Alltagsdinge möglichst intuitiv erledigen zu können. Und da springt Gnome 3 ein.
Nach der Installation von Gnome 3 unter Kubuntu (nicht unbedingt ein Widerspruch :-D) hatte ich erst einmal die Gnome Shell vergessen, deren Paket nicht automatisch mit dem Meta-Paket ausgewählt wurde. So musste ich mich nach dem ersten Start von Gnome wieder zu KDE raushangeln, um sie erst noch nach zu installieren. Der erste Start – mit Gnome Shell – sah dann vielversprechend aus. Zwar sind die Konzepte durchweg anders, aber wenn man etwas herumspielt und im Internet stöbert, ist der Anfang schnell gemacht. Neben Gnome 3 habe ich auch gleich Evolution und Empathy eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil: das ganze wirkt ziemlich konsistent und übersichtlich. Diesen Gesamteindruck hatte ich durchweg bei der Nutzung von Gnome 3. Bzw. habe ich noch, dieser Blogeintrag entsteht momentan unter Gnome 3 – natürlich per Firefox 😉 Die fehlenden Einstellmöglichkeiten fallen zwar durchaus auf, aber fallen nur bedingt ins Gewicht. Ich kann zwar nicht abschätzen, inwiefern sich dies in der Alltagsnutzung niederschlagen würde, aber während des kurzen Testlaufs empfand ich die Schlichtheit eher als Vor- denn als Nachteil.
Das erste Fazit fällt ein wenig überraschend aus. Gnome 3 hat deutlich mehr Potential, als ich dieser Umgebung im Vorfeld zugestanden hätte. KDE 4 kann mehr, ist Windows-ähnlicher, aber auch komplexer. Gnome 3 hat sein eigenes Konzept und dieses wirkt erfreulich frisch. Noch blieb es bei einem kurzen Test, aber eine Fortsetzung ist sicher. Ob Gnome 3 oder KDE 4: in der momentanen Lage kann ich mir eine dauerhafte Nutzung von Linux auf dem Desktop immer besser vorstellen. Windows 8, zieh Dich warm an, diesmal könnte es ernst werden!

Die Tücken der SMS-to-Voice Funktion

Gestern staunte ich nicht schlecht, als ich eine SMS telefonisch vorgelesen bekam. Wohlgemerkt auf dem Festnetz-Anschluss, da hatte wohl ein Kollege die SMS unbedacht an die Festnetznummer gesendet. Nach dem ersten Vortrag der SMS waren folgende Textfetzen zu interpretieren (so hab ich sie jedenfalls verstanden):

Aus Kino morgen wird nix. 17 At pro Person für Eintritt. Ist N doppel. Bat manda dark nicht! Bat manda dark nicht! 20.30 Uhr oder so.

Mit etwas Intuition lassen sich damit die Stichwörter Kino, 17 Euro, Batman und 20.30 Uhr herausfischen. Amüsanterweise bleibt aber die Frage nach dem mysteriösen „N doppel“ unbeantwortet 😀

Yella Entwicklung wieder aufgenommen

„Alle Versionen wieder kommt die Pausenzeit“ – das könnte man so ohne Zweifel unterschreiben. Nachdem die letzte Yella Version schon gefühlte Jahre alt ist, habe ich heute mit der Entwicklung der nächsten Version begonnen. Das Schöne ist, dass ein solches Hobbyprojekt immer dann da ist, wenn Bedarf danach besteht. Nach dem Beziehungsende vergangene Woche ist das eine tolle Möglichkeit, um etwas abzuschalten. Das Leben muss weitergehen – und die Entwicklung darf das ruhig auch. Die erste Änderung ist bereits in die Versionsverwaltung eingecheckt und auch eine der Tabellen wurde prompt mit einem Optimize zerschossen.

Zerschossene Tabelle
Zerschossene Tabelle

Glücklicherweise konnte ich diese kurzerhand per phpMyAdmin wieder von der produktiven Version in die Entwicklungsversion duplizieren. Bis zur endgültigen neuen Version gibt es noch viel zu tun, aber gerade bei einem Hobbyprojekt gilt: it’s done when it’s done – the most important thing is that it’s fun! 🙂

Smartphone-Fernsteuerung per Jabber/XMPP

Kurz bevor ich mein aktuelles Smartphone Anno 2011 erwarb, habe ich damals einen Blick auf den Android App Markt geworfen. Eine App-Idee fand ich dabei besonders genial: die Fernsteuerung des Smartphones über einen Jabber/XMPP Account. Leider hat es über ein Jahr gedauert, bis ich nun die passende App einmal ausprobiert habe (mit Samsung Kies Air lässt es sich in der Regel auch klasse arbeiten). GTalkSMS lässt dabei folgende Funktionalitäten per Befehl zu (ein kleiner Auszug!):

  • Anrufe abweisen
  • Signalton abspielen (wo ist mein Handy? :-))
  • SMS empfangen / senden
  • WLAN Status abfragen und aktivieren / deaktivieren
  • Kameralicht aktivieren / deaktivieren
  • Datei an Smartphone senden
  • Aktuellen Ort des Smartphones ermitteln
  • uvm.

Das ganze ist zwar Textbasiert, aber die Hilfe (über help bzw. help:all) ist sehr übersichtlich gestaltet. Natürlich bieten Weboberflächen wie AirDroid oder Samsung Kies Air eine noch breitere Palette und sind grafisch hübscher, die minimalistische Idee über Jabber/XMPP finde ich allerdings klasse. GTalkSMS lässt sich – wie der Name erst vermuten lässt – übrigens nicht nur über einen GTalk Account verwenden, es kann jeder nutzbare Jabber/XMPP Server angegeben werden. Ich nutze hierfür den Blue X IM! Dienst (bluex.im), den ihr bei Bedarf ebenfalls verwenden könnt. Zu guter letzt sei noch angemerkt, dass GTalkSMS flexibel aktiviert und deaktiviert werden kann, wenn z.B. das Ladekabel angesteckt oder euer Smartphone mit einem WLAN verbunden ist.

Zugriff per GTalkSMS auf mein Smartphone
Zugriff per GTalkSMS auf mein Smartphone

 

ob_gzhandler Bug in PHP 5.4.4

Mein freudestrahlender Beitrag auf Facebook über das erfolgreiche Serverupgrade wurde von Stefan aka xxoun heute wie folgt kommentiert:

versprochen, bald isses mit den glücksmomenten auch schon wieder vorbei 😉

Wie recht er doch hatte, der erste Bug in der neuen PHP Version ist schon gefunden. Erst geschah es beim Aufruf des phpBB3 ACP, dann im WordPress Backend: die Seiten wurden entweder nicht richtig dargestellt oder es kam gleich eine Fehlermeldung mit Hinweis auf den ob_gzhandler. Nach einer kurzen Recherche ist klar, dass der Fehler eindeutig in PHP 5.4.4 begründet liegt (siehe https://bugs.php.net/bug.php?id=62335). Hoffen wir, dass er in der nächsten Version wieder behoben wird (scheinbar war er bereits behoben, wurde dann aber wieder „integriert“). Bis dorthin hilft der folgende Workaround über die .htaccess:

php_flag zlib.output_compression Off